Napoleonische Kriege: Russlandfeldzug
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Napoleonische Kriege: Russlandfeldzug
1808 brach mit dem spanischen Unabhängigkeitskrieg, den er nicht siegreich beenden konnte, das »Zeitalter der
Erhebung der Völker« gegen Napoleon an. Dieser Krieg hatte Signalwirkung vor allem für die
deutsche Erhebung, die 1809 gleichzeitig in
Österreich, Tirol und Norddeutschland begann. Beim
Angriff auf die österreichische Hauptarmee erlitt Napoleon am 21. und 22. Mai bei Aspern und Eßling seine erste Niederlage, die er aber bei Wagram am 5. und 6. Juli ausgleichen konnte. Da
Preußen passiv blieb und die norddeutschen
Freikorps scheiterten, musste Österreich im
Oktober den
Frieden von
Schönbrunn schließen, in dem es Teile Galiziens an das
Herzogtum Warschau und an Russland verlor,
Salzburg,
Berchtesgaden und das Hausruck- und
Innviertel an Bayern sowie das
Illyrien (Westkärnten,
Osttirol, Teile Kroatiens mit
Istrien und
Dalmatien) an
Frankreich abtreten musste; es wurde damit eine von Frankreich
abhängige Macht zweiten Ranges. Der Tiroler Freiheitskampf unter
Andreas Hofer endete mit einer Niederlage der Tiroler.
Die
Entscheidung über seine Kontinentalherrschaft suchte Napoleon 1812 im Russlandfeldzug, nachdem sein im
Frieden von Tilsit geschlossenes
Bündnis mit Zar
Alexander I. 1809 zerbrochen war: einerseits durch Napoleons vielfachen
Einbruch in russische Interessensphären, andererseits durch Alexanders Missachtung der
Kontinentalsperre seit 1811 und seine Bündnisse mit
Großbritannien (1810) und
Schweden (1812).
Im Frühjahr 1812 begann der Aufmarsch der rund 700 000 Mann starken Großen Armee, zu der 20 Nationen Truppenkontingente zu stellen hatten. Am 24. Juni überschritt sie die russische Grenze. Die russische Armee konnte sich in die Weite des russischen Raumes zurückziehen, wobei sie nach der Taktik der »verbrannten Erde« sämtliche Vorräte vernichtete. Auf diese Weise gelangte Napoleon bis nach Moskau, das aber von sämtlichen Bewohnern geräumt, am 14.
September 1812 über den Köpfen der Großen Armee angezündet wurde. Nach vergeblichem Warten auf ein russisches Friedensangebot zwang der Wintereinbruch Napoleon im Oktober zum Rückzug; dieser führte in die Niederlage von
Smolensk (16./17.
November). Beim
Übergang über die
Beresina (26.-29. November) verlor er 96 % der Truppen und kehrte allein nach Paris zurück, während die preußisch-russische
Konvention von
Tauroggen die
Befreiungskriege einleitete.
Universal-Lexikon.
2012.
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